wir sind smART.i

smART.i

 

Kurzbeschreibung

 

Wie der Name smART.i bereits besagt, geht in dieser Projektklasse darum, das soziale Miteinander durch das künstlerische Tun zu fördern und somit inklusive Unterrichtsangebote zu initiieren, die das Lernen für ALLE gleichermaßen, in einer angenehmen Atmosphäre ermöglichen.

Das Team von smART.i ist darauf bedacht, die Persönlichkeit und die Begabungen von allen SchülerInnen und Schülern zu fördern. Kinder verschiedenster Herkunft mit verschiedenen Interessen und auch unterschiedlichen Möglichkeiten an Lernaufgaben heranzugehen werden gemeinsam unterrichtet.

Dabei ist es unser Ziel die Lernsettings so zu gestalten, dass dies möglich ist. Wir machen wir das?

 

Die Ausgangslage:

23 SchülerInnen, 12 Buben, 11 Mädchen, 4 Nationen, 4 Inklusionskinder – davon ein Autist, drei Kinder mit Lernbehinderung, 1 englischsprachige SchülerIn, 2 SchülerInnen mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche, 1 SchülerIn mit ADS, 23 SchülerInnen mit tollen Begabungen, 23 SchülerInnen mit verschiedenen Interessen, 23 SchülerInnen mit verschiedenen Voraussetzungen, 23 SchülerInnen mit verschiedenen Möglichkeiten, 23 tolle junge Menschen, die gerne lernen wollen…

 

- Soziales Lernen:

Wenn man so will könnte man sagen, dass der respektvolle Umgang miteinander, das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre, das Anregen von kritischem Denken, der konstruktive Umgang mit Konflikten, eine gewaltfreie Sprache, das Lernen aus Fehlern, das Miteinander, Vertrauen, Zu Verlässlichkeit und die Tatsache den Menschen, mit all dem was er ist und mitbringt, in den Mittelpunkt zu stellen, das Fundament unserer Projektklasse smART.i ist.

Wir sehen Schule als Lebensraum, in dem wir Kinder dabei unterstützen wollen, zu respektvollen, höflichen, verantwortungsbewussten, selbstständigen und vor allem kritischen jungen Menschen heranzuwachsen, die mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet sind, um an gesellschaftlichen Prozessen, seien es politische, soziale oder auch persönliche, partizipieren zu können und mündige StaatsbürgerInnen zu werden.

 

- Fächerübergreifender projektorientierter Unterricht:

Jeden zweiten Monat gibt es ein Projektthema, das in allen Unterrichtsfächern über den Zeitraum von vier Wochen hinweg behandelt wird. Genaue Absprachen und eine gute Planung sind die Grundvoraussetzung für ein gelungenes Projekt, das soweit differenziert und individualisiert ist, dass alle SchülerInnen gleichermaßen vernetzt lernen können. Sich für längere Zeit mit demselben Thema auf unterschiedlichen Ebenen, in verschiedenen Fachgebieten zu beschäftigen ermöglicht nachhaltige Lernprozesse und fördert individuelle Interessen. In diesen Projektmonaten wird immer wieder der Stundenplan ganz aufgelöst und die SchülerInnen können mit dem bereitgestellten Lernmaterial ihren Begabungen nachgehen und sich spezialisieren.

 

- E-Learning:

Um das Lernangebot zu individualisieren und zu differenzieren arbeiten wir in mehreren Fächern mit der Lernplattform Edmodo. Der Einsatz von Tablets im Unterricht ist eine Selbstverständlichkeit. So können sich SchülerInnen den Lernstoff selbstständig mittels Lernvideos in ihrem eigenen Tempo im Prinzip des Flipped Classrooms aneignen, sich durch von uns bereitgestelltes Material nach ihren Interessensgebieten spezialisieren und darüber hinaus können die SchülerInnen untereinander auch mit ihren LehrerInnen kommunizieren. Durch das Unterrichtsmodell des Flipped Classroom bleibt den Lehrpersonen somit mehr Zeit in den Präsenzphasen, die SchülerInnen zu coachen und individuell zu unterstützen.

Überdies hinaus erwerben die SchülerInnen digitale Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen kritisch mit digitalen Medien umzugehen, sich in der Flut von Informationen die im Netz zur Verfügung stehen zurechtzufinden und mit den sich rasch verändernden technischen Gegebenheiten unserer Gegenwart umzugehen.

 

- Inklusion:

Inklusion ist ein Menschenrecht und bedeutet: Jeder Mensch soll am gesellschaftlichen Leben, bei der Arbeit und in der Freizeit, gleichberechtigt teilhaben können - auch mit Behinderung. Das fordert die UN-Behindertenrechtskonvention.

Wir leben in unserer Klasse Inklusion auf allen Ebenen. Dementsprechend nehmen wir die vielfältigen inklusiven Herausforderungen an, die sich ergeben. Dabei verfolgen wir verschiedene Ansätze, um den inklusiven Gedanken auf verschiedenen Ebenen zu implementieren. Mit smART.i ist ein Projekt entstanden, das die inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung an der NMS vorantreiben soll.

 

Wir produzieren digitale Medien und andere vielfältige Unterrichtsmaterialien, die von allen verstanden und benützt werden können und wir planen Projekte, die für alle Schülerinnen und Schüler durchführbar sind. Um Inklusion dauerhaft in unseren Zielen zu verankern, wurde mit allen Lehrerinnen und Lehrern des sm.ART.I -Teams in allen Bereichen des Schulgeschehens eine Inklusionsstrategie erarbeitet, beginnend von der Loslösung des lehrerzentrierten Unterrichts hin zum projektorientierten, fächerübergreifenden Unterricht. Lehrer und Lehrerinnen verstehen sich als Coaches bzw. Begleiter der Lernprozesse und können so auf einzelne SchülerInnen besser eingehen und sie gezielt fördern. Alle Lehrpersonen im Team kooperieren und sind gleichermaßen für alle Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Somit soll eine Individualisierung der Lernprozesse erreicht werden. So wollen wir auf lange Sicht dem Anspruch der selbstverständlichen Teilhabe am Unterrichtsgeschehen immer besser gerecht werden. Darüber hinaus möchten wir das Thema auch schulpolitisch vorantreiben und dazu beitragen, dass Inklusion zur Selbstverständlichkeit wird. Wir möchten zeigen, welche Potenziale Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung entfalten, wenn sie die Chance dazu bekommen.

 

- Kunst:

Kreatives Tun, künstlerisches Gestalten, Dinge „be-greifen“ spielen bei uns eine sehr große Rolle. Wir bieten den SchülerInnen nicht nur die Möglichkeit sich kognitiv mit Themen auseinander zu setzten, sondern animieren sie dazu, mit all ihrem Sein in Themen einzutauchen. Die Künste helfen dabei, Dinge tiefgreifend zu verstehen und zu spüren. Schauspiel, Zirkuskünste, Malerei, Formen und das Bearbeiten von Skulpturen, das Erstellen von Radiosendungen und Filmen und hauseigenen Studio sind ein Auszug unserer kreativen Möglichkeiten.

 

- Teamteaching:

Fast alle Stunden sind doppelt bis dreifach besetzt. Das ermöglicht uns auf die individuellen Bedürfnisse der SchülerInnen einzugehen, sie zu fördern und zu fordern, sie zu coachen und auch den persönlichen Kontakt mit ihnen zu pflegen.

 

- Begabungsförderung

In unserer Schule ist es zum einen Möglich, jede Woche für zwei Stunden ein Kursangebot zu wählen. Da unsere Klasse im künstlerischen Bereich einen Schwerpunkt hat, sind Fächer wie Schauspiel, Zirkuskünste, Chor, Radio, Kreatives Gestalten und Museumsrundgänge im Angebot. Zum anderen, wird den SchülerInnen sehr viel Raum dafür gegeben, ihren Interessen und Begabungen nachzugehen, sich in verschiedenen Themen im Rahmen des Unterrichts zu und auch durch die Freiarbeit in Fachrichtungen zu spezialisieren.

Reflexion

Lernen soll als etwas Persönliches begriffen werden. Verschiedenste Tools zur Reflexion werden eingesetzt um die SchülerInnen dabei zu unterstützen sich selbst und ihr eigenes Lernen weiterzuentwickeln. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, die eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen zu lernen, Stärken zu erkennen und Entwicklungspotential ausschöpfen zu lernen. Das Lernen aus Fehlern soll zu einer Art Lernkultur werden.

 

Schulpartnerschaft: Kind – Eltern – LehrerInnen:

Wir pflegen nicht nur den Kontakt mit den Kindern, sondern auch mit den Eltern, da wir es gerade in der Ganztagesform als besonders wichtig sehen, mit den Eltern und den Kindern gemeinsam die Schule so zu gestalten, dass sie zu einem angenehmen Lebensraum für die Kinder wird, in dem sie sich bestmöglich entfalten können, persönlich, kognitiv und auch sozial.

Die Eltern bekommen jede Woche am Freitag eine Rückmeldung bezüglich der vorangegangen Woche. Dies funktioniert in einer Art Ampelsystem mit farbigen Markierungen und mittels schriftlicher Ergänzungen.

Besonders wichtig sind uns gemeinsame Aktivitäten und das Feiern von Festen. Schule soll etwas Positives sein, ein Platz wo man gerne hingeht, und nicht nur hinbestellt wird, wenn es etwaige Probleme zu lösen gibt. Unsere Eltern kommen zu gemeinsamen Kind-Eltern-Lehrer Spieleabenden, zu Feiern aus dem Festkreis, um den SchülerInnen in unserem Treffpunkt Lesen (wir lesen jeden Tag die erste halbe Stunde, bevor der Unterricht beginnt) vorzulesen, zu gemeinsamen Radiosendungen, zu Kind-Eltern-Lehrer Gesprächen. Wir alle sind gemeinsam verantwortlich und am Gelingen dieses Projekts interessiert.

 

 

Die Einzigartigkeit jeder Schülerin/jedes Schülers ist als Potenzial zu sehen. Es bedarf einer Passung der Voraussetzungen auf Seiten der Lernenden mit den Lernangeboten.

Der Unterricht in smART.i wird sehr offen gestaltet, was bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler immer wieder ein Wahlangebot vorfinden und sich ihren Interessen entsprechend mit Themen ihrer Wahl beschäftigen können.

Jeden zweiten Monat findet ein Projektmonat statt. Die Themen werden mit den Kindern gemeinsam besprochen und alle Leherpersonen der Klasse bieten in ihrem Fach Bildungsinhalte dazu an. Durch den fächerübergreifenden ist ganzheitliches Lernen möglich und kreative Prozesse werden bei den Kindern initiiert. Im Rahmen dieser Projektmonate wird der Stundenplan im Ausmaß einer Woche aufgelöst, und die verschiedenen Lehrerinnen und Lehrer setzten Freiarbeitsangebote. Das ermöglicht den Kindern in langen und intensiven Arbeitsphasen, in ein Thema einzutauchen und sich zu vertiefen – jeder in seinem Tempo und nach seinen Interessen.

Da wir in fast allen Stunden zu zweit oder zu dritt unterrichten ist es sehr gut möglich auf die einzelnen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Oft wird in Kleingruppen gearbeitet. Wir Lehrpersonen verstehen uns als Coach.

Bei uns geht es um kein Gleichmachen aller, sondern darum, die Lernbedingungen so zu gestalten, dass alle Chancen haben an Lernprozessen gleichermaßen teilzuhaben. Wir als Lehrerinnen und Lehrer sehen uns in der Verantwortung, das Lernen der Kinder so zu lenken und zu stützen, dass für alle Kinder eine Teilhabe möglich wird.

Abschließend kann festgehalten werden, dass Heterogenität für uns etwas Normales und Schönes ist, es steht nicht zur Frage, dass alle Kinder zur selben Zeit, dasselbe tun sollten. Unser Lernangebot ist so vielschichtig und offen, dass Individualisierung wirklich gelebt wird. Mittel dazu sind, Freiarbeitsphasen, die fachunabhängig sind, fächerüberfreiender Unterricht, was im Kollegium sehr genaue und gute Absprachen voraussetzt, Projekte die sehr unterschiedlich in den Themen sind (Sport, Tanz, Kunst, Naturwissenschaften, Sprachen), so dass alle ihr Potential gut ausschöpfen können.

 

Nachhaltiger Kompetenzerwerb und Eigenverantwortlichkeit sind grundlegende Ziele von Bildung.

Viele Kinder unserer Projektklasse, die es seit September 2016 gibt, waren in ihrer vorigen Schule wenig integriert und die Schulzufriedenheit ist war durchaus niedrig. Das wissen wir aus Erzählungen der Eltern, wie auch der Kinder. Einige von ihnen haben bereits einen Schulwechsel aufgrund verschiedenster Gründe, hinter sich.

 

Da wir einen sehr engen Kontakt mit den Eltern pflegen und eine Kultur des Austausches und des Feedbacks leben und nach dem ersten halben Jahr über die Gelingfaktoren wie auch über die Hemmfaktoren in smART.i sprechen wollten haben wir eine Gruppendiskussion mit allen Eltern einberufen. Die Rückmeldungen waren durchwegs sehr positiv. Die Eltern schätzen die Schulzufriedenheit ihrer Kinder sehr hoch ein. Sie gehen gerne zu Schule, bleiben immer wieder freiwillig länger, bei etwaigen Aktivitäten etc. Die Eltern sehen ihre Kinder nicht nur was Leistungen angeht wachsen, sondern auch was soziale Kompetenzen angeht.

 

Ganz konkret haben viele unserer Schülerinnen und Schüler große Fortschritte gemacht. Einige, die sehr zurückgezogen waren, konnten sich ein Stück weit öffnen und Freundschaften schließen, andere wiederum haben „nein“ sagen gelernt und das Setzen von Ganzen, unser autistischer Schüler kann sich immer besser in das Gruppengefüge eingliedern und selbst regulieren, wenn es ihm zu viel wird. Andere haben gelernt konkret nachzufragen und sich Unterstützung zu holen und die ganze Klasse hat auf jeden Fall gelernt, aufeinander acht zu geben und sich gegenseitig so anzunehmen, wie man ist.

 

Wir führen ein Klassentagebuch in das die Kinder alles reinschreiben dürfen, was ihnen wichtig ist. Sehr oft sind dort liebe Worte des Dankes für Projekte und andere Aktivitäten zu lesen. Auch in den Sozialen Lernstunden wird sehr deutlich, dass die Kinder gerne in die Schule gehen.

 

ermöglichen, am Unterrichtsgeschehen teilzuhaben, und in ihren Begabungen individualisiert gefördert zu werden. In diesem Unterrichtskonzept geht es um das „Be-greifen“ von Inhalten und um die Entfaltung der eignen Kreativität. Das soziale Miteinander stellt das Fundament der pädagogischen Arbeit dar.

smART.i kann ein neues Konzept in der Inklusionspädagogik aufzeigen und Pädagogen und Pädagogen der Sekundarstufe Werkzeuge liefern, um mit den gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen.

Ziel der ersten Untersuchung ist es, herauszufinden, wie hoch die Schulzufriedenheit der Eltern (Väter und Mütter), wie auch der Schülerinnen und Schüler der smART.i Klasse ist. Welche Faktoren tragen dazu bei, dass das Konzept gelingen kann und welche Faktoren müssen zukünftig noch verbessert beziehungsweise geändert werden, um die Schulzufriedenheit der Eltern und der Schülerinnen und Schüler zu steigern und Lernprozesse weiterhin zu forcieren und zu fördern.